HSG Mörlen lief ins offene Messer – taktisches Fehlverhalten führt zur verdienten Niederlage – 28:33 gegen Florstadt |
Am Samstag schlug sich die HSG Mörlen zum wiederholten male selber ! Die taktischen Vorgaben waren einfach, konnten jedoch nicht eingehalten werden. Die Ansage, dass man die Angriffe lange ausspielen sollte, Druck auf die Lücken machen muss, um sicher abschließen zu können (damit man nicht in die erste Welle des Gegners läuft) wurden von Beginn an über den Haufen geworfen.
Genau das Gegenteil wurde praktiziert. Zu schnelle, überhastete Abschlüsse ohne vorherigen Druck, machten dem Gegner das Leben nicht schwer. Beim Stand von 3:8 nach 10 Minuten hatte man schon 6 Tempogegenstöße schlucken müssen. Auch nach der Auszeit und dem nochmaligen wachrütteln ginge es in diesem Maße vorerst weiter. Kein Wunder also, dass die Partie beim 4:12 nach 16 Minuten schon fast verloren schien.
Das Team besann sich nun auf die üblichen Tugenden und fing an teilweise die Vorgaben umzusetzen. Gestützt auf einen guten Raphael Kipp im Tor konnte man bis zur Pause auf 12:17 verkürzen.
Nach der Pause dann der schnelle Anschluss, trotz Unterzahl zum 14:17 und 16:18. Nun war sie wieder da, die Chance auf Punkte. Aber wie gewonnen so zerronnen. Nach weiteren 10 schwachen Minuten, in welchen man mit der Brechstange versuchte das Spiel zu drehen, lief man erneut in 6 blitzsaubere Tempogegenstöße, welche das vorentscheidende 20:29 nach 45 Minuten bedeutete. Zum Ende hin gab man sich zwar nie geschlagen, obwohl die Aussicht auf einen Punktgewinn quasi bei Null lag. So war es möglich, dass man zum 28:33 verkürzen konnte.
Wenn man sich nun überlegt, dass man gegen eine nicht überragende Mannschaft so deutlich verliert, darf man Fragen warum ? Vom Druck braucht hier niemand zu reden, den hat man in jeder Lebenslage und an den muss man sich einfach gewöhnen. Vielmehr lag es in diesem Siel daran, dass man 12-15 freie Chancen nicht verwerten konnte und regelmäßig in Tempogegenstöße reinlief, ohne jedoch den Weg zurück zu finden. Hier muss man den Hebel ansetzen. Wenn man mal beim zurücklaufen war und an den Ball kam, schlug man diesen direkt zum Gegner. Dies kann passieren. Was allerdings nicht passieren darf ist, dass der Torhüter 2 Tempogegenstöße hält und der Abpraller, ohne Bedrängnis, von einem Gegner aufgenommen und verwertet werden kann.
Aber es gab ja nicht nur negatives. Das wenig positive war unter anderem, dass Raphael Kipp einen guten Tag erwischte. Er und Tim Brauburger zeigten Normalform.
Wenn die 6:0-Abwehr mal stand, war auch diese in Ordnung. Bis auf zwei Hüftwürfe, vor welchen vor dem Spiel gewarnt wurden, war es viel Stückwerk bei der SU. Die Abwehr der HSG erkämpfte sich viele Bälle, konnte diese aber zu selten zu schnelle Toren nutzen, da man immer wieder, den mit Hampelmann reagierenden Torhüter der SU traf.
Zieht man die 12 Tempogegenstöße und die 6 Siebenmeter ab, warf die SU 15 Tore aus dem Spiel. Dazu noch die 12 vergebenen freien Bälle und weitere 2 Siebenmeter und man sieht, was bei einer konzentrierten Leistung möglich gewesen wäre.
Allerdings gehören Tempogegenstöße und Siebenmeter mit zum Spiel und es soll die gezeigte Leistung der SU nicht schmälern. Florstadt nutzte eben die sich bietenden Chancen konsequent, und wenn man permanent Eingeladen wird, darf man diese Einladungen auch annehmen.
Aber gut, das Leben ist hart und man darf zum nächsten Spiel zum verlustpunktfreien Tabellenführer nach Kirchhain fahren. Ein sicherlich sehr schweres Spiel. Man ist wieder der große Außenseiter, welcher aber nicht ohne Chance sein wird. Hierfür braucht es aber eine Steigerung im einhalten der Vorgaben.
Die Spieler, dass hat man in der Vergangenheit gesehen, können es doch ! Nur wird die normale Leistung immer nur von einigen Spielern abgerufen und nicht vom gesamten Team.
Die Jungs brauchen einfach mal wieder ein Erfolgserlebnis.
Dies wird mit jeder Niederlage zwar schwieriger, aber ein Aufgeben gibt es nicht ! Warum auch, denn die Gegner, welche man vor der Runde auf Augenhöhe sah, kommen ja erst noch. Zwar werden die Beine mit 0 Punkten immer schwerer und die Hand immer zittriger, aber aus diesem Teufelskreis muss man sich nun gemeinsam herausziehen.
Ab hier und jetzt zählt nicht mehr dass „Ich“ sondern nur noch das „Wir“ !
| gez. Sven Tauber 5. 10. 2009 |
|
|