| Neuer Trainer der 1. Männermannschaft steht fest |
Als Gunnar Ruddat, derzeitiger Trainer des Handball Bezirksoberligisten HSG Mörlen, Anfang Dezember bekanntgab seine erfolgreiche, vierjährige Tätigkeit zum Saisonende beenden zu wollen, setzte sich Siggi Bläsche, der Vorsitzende der Mörler Spielgemeinschaft das Ziel, den Nachfolger spätestens zum ersten Rückrundenspiel der HSG am 23. Januar bekannt zu geben. Dieses Vorhaben setzte jetzt er mit einer Punktlandung in die Tat um.
Bei der Auswahl des geeigneten Kandidaten orientierte er sich offensichtlich am Dichterfürsten Goethe. “Warum denn in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah“, meinte dieser, frei zitiert, in seinem Gedicht Erinnerungen. Der neue HSG-Trainer wird keiner der üblichen Verdächtigen, sondern es ist Philipp Petriesas, derzeit noch als Spieler im Einsatz. Der 34-jährige wechselte vor der Saison vom Ligarivalen Nieder Florstadt nach Mörlen. Sowohl als Spieler, wie auch als Trainer kann er beachtliche Erfolge aufweisen. Bei seinem Heimatverein HSG Schülp/Westerrönfeld spielte er bis zur A-Jugend, um in den letzten beiden Jugendjahren zum Büdelsdorfer TSV und später zur HSG Hohn-Elsdorf zu wechseln. Der Grund war rein sportlicher Natur, denn beide spielten in der höchsten Jugendklasse, der Oberliga. Als Aktiver kehrte er zu seinem Stammverein zurück. Dort spielte er unter anderem in der Oberliga Schleswig Holstein und der damaligen Regionalliga Nord-West, vergleichbar mit der heutigen dritten Liga. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für das Traineramt. Zunächst startete er als Co-Trainer bei der B-Jugend seines Heimatvereins, die sich sowohl 2006/2007 als 2007/2008, für die Spiele um die deutsche Meisterschaft qualifizierte und im Viertelfinale ausschied. Als allein verantwortlicher Trainer wurde er mit der A-Jugend in der Saison 2008/2009 Meister des Norddeutschen Handballverbands und schaffte somit erneut die Qualifikation um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen. Wieder war das Viertelfinale die Endstation, die HSG scheiterte am ThSV Eisenach. Bereits im Januar 2007 war er für mehrere Spiele Übergangstrainer der ersten Herrenmannschaft in der Regionalliga. Bei seinem Heimatverein war er ebenso als Spielertrainer der 2.Mannschaft, die in der Bezirksklasse spielt, aktiv. Es steht also außer Frage, dass er über die nötigen Voraussetzungen für das neue Amt verfügt. Da seine Lebensgefährtin in Florstadt wohnt, verschlug es ihn schließlich in die Wetterau.
Der im Servicebereich des Autohauses Dr. Vogler in Friedberg arbeitende Petriesas ist sich der Verantwortung, die das Traineramt in der BOL mit sich bringt bewusst. „Gewissermaßen befinde ich mich in freudiger Erwartung. Ich sehe die Aufgabe als spannend und herausfordernd an“, bekennt er. Als Grund für den Wechsel vom Spieler zum Trainer führt er an, dass ihm mittlerweile schon „die Knochen weh tun“. „Mein Körper macht mir klar, dass es Zeit ist aufzuhören. Da ich aus einer Handballfamilie komme, kann es bei mir aber ganz ohne Handball nicht gehen“, findet er.
Auch von Seiten des HSG-Vorstands zeigt man sich erfreut über die Einigung. "Philipp hat als neuer Spieler schnell eine tragende Rolle übernommen, was er als Spielmacher wöchentlich unter Beweis stellt. Die nötige Akzeptanz der Mannschaft ist vorhanden. Er kennt sich in Verein und Umfeld aus und hat in der HSG-Familie eine gefestigte Position“, nennt Bläsche Gründe für die Entscheidung. „Zudem war es uns wichtig, für die junge Mannschaft einen jungen Trainer zu haben, der die Sprache der heutigen Generation spricht“, erläutert er abschließend.
| gez. Peter Hett 20. 01. 2016 |
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